Klick, für zehn Franken verkauft!

Gruppenbild Restwert-Team von links nach rechts: Micha Stäheli, Ivo Ledergerber, Tim Busslinger, Katrin Di Lena, Selina Stoll, Verantwortliche Schulung, Grundlagenwerk Olten, Eva Gallo und Andrea Studer, Lernende Grundlagenwerk Olten.

Das Restwert-Team von links nach rechts: Micha Stäheli, Ivo Ledergerber, Tim Busslinger, Katrin Di Lena, Selina Stoll, Verantwortliche Schulung, Grundlagenwerk Olten, Eva Gallo und Andrea Studer, Lernende Grundlagenwerk Olten.

Rund 20’000 Produkte werden täglich auf Ricardo verkauft. Eine gigantische Zahl, die zeigt, es gibt vieles, was die Menschen loswerden möchten. Wer aber keine Lust hat, selbst den Online-Kauf abzuwickeln, kann dies neuerdings obvita übergeben. Dank des Projekts Restwert.

Wohl jeder kennt Ricardo, der mit über vier Millionen Mitgliedern und zwei Millionen Angeboten der grösste Schweizer Online-Marktplatz ist. Jetzt hat Ricardo ein neues Mitglied bekommen: obvita. Anfang Juni ist das Projekt «Restwert» gestartet. Der Grundgedanke dieses Projekts ist, all jene Leute anzusprechen, die keine Lust haben, ihre Gegenstände selbst auf Ricardo zu verkaufen. Die Idee stammt vom Grundlagenwerk in Olten und als die Anfrage bei obvita eintraf, waren Gabi Soldati und Ivo Ledergerber sofort angetan. «Wir konnten sozusagen eine Firma in der Firma gründen und in Form eines Franchising-Vertrages starten». Für die Aufbauphase schickte das Grundlagenwerk auch Artikel zum Erfassen.

Inzwischen ist das Projekt angelaufen. Fortan werden Elektrogeräte, Spielzeug, Sportartikel und alles, was sich in den Kellern, Garagen und Häusern der Leute angesammelt hat, bei obvita erfasst, gelagert und online über Ricardo verkauft. Der Verkaufserlös beträgt 30 % oder maximal 300 Franken. Die Abwicklung übernehmen die Lernenden. «Die Arbeit macht Spass, man lernt vieles über Artikelrecherche, Zahlungsverkehr und Onlineprozesse, was für alle Anforderungsprofile der KV-Lernenden wertvoll ist», sagt Micha Stäheli, der die Projektverantwortung übernommen hat. Dafür wurde auch ein entsprechender Arbeitsplatz im alten Verwaltungsgebäude, im Haus 47, eingerichtet. Es gibt ein Empfangsbüro, einen Lagerraum inklusive Foto- und Packstation sowie ein Büro für vier Mitarbeitende im 2. Stock. Und so funktioniert das Ganze bei Restwert: Der Lieferant bringt seinen Artikel vorbei und wenn er will, legt er einen Mindestpreis fest. Ansonsten recherchiert das Team und ermittelt den Preis. Danach wird der Artikel in eine 10-tägige Auktion geschickt. Je nach Preiskategorie wird er bis zu 5-mal reaktiviert, so kann er bis zu 60 Tagen online sein. Die letzte Reaktivierung erfolgt mit einem Franken, sofern der Lieferant einverstanden ist. Sollte ein Artikel nicht weggehen, kann ihn der Lieferant zurücknehmen oder spenden.

Die Lernenden betreuen den gesamten Prozess, von der Fotografie des Produkts über die Erfassung bis zum Abwickeln der Auktion. Sie werden dabei individuell begleitet und unterstützt. Das Projekt Restwert kommt in der Bevölkerung sehr gut an und für die Lernenden ist es eine tolle Erfahrung: «Man sieht direkt Resultate und schöpft daraus Freude an der Arbeit», so Stäheli.

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